Montag, 2. September 2024

Tag 6 ,,Sieben Quellen"

Tag 6


Der Samstag beginnt gar nicht gut. Wir hatten klar vereinbart, dass wir uns belohnen um 8.30 aufstehen. Doch es sollte alles ganz anders gehen. The Boss und Schneider wecken mich mit lautem Gebrüll und einem hämischen Lachen weit vor 8 Uhr. Ich bin hundemüde, spät zu Bett, in der Nacht wach. Ich versuche mich zu wehren, doch die beiden ließen nicht ab mich zu ärgern, zogen mir dass Kissen weg und schrieben weiter. Irgendwann kamen sie mit unserem Küchenmegafon. Ich war stinksauer, quälte mich aus den Federn und lief an den beiden mit einem grimmigen Blick vorbei. Sie waren dann doch etwas verunsichert. Ob der Alte nun doch böse war?  Ab dann genoss ich meinen Auftritt, ich hatte Oberwasser. Auf der anderen Seite begann der Morgen auch wunderschön. Der flotte Feger bekam Besuch, von den anderen Kindern besuchten uns die Familien während der Hüttendienste, nur der flotte Feger hatte noch keinen Besuch, heute kam sein Papa und eine seiner Schwestern. Was für ein schöner, rührender Moment, der flotte Feger ist ein lieber Kerl, der wunderbare Geschichten erzählen kann und ich habe mich so für ihn gefreut, dass sein Papa ihn besuchte. Der Verkauf an diesem Tag war eher schleppend, es gab Gäste, aber nicht so viele. Wir bekommen so viel Lob für unsere Arbeit und freuen uns darüber. Und wir sind eine Gruppe geworden. Die Kinder nehmen einander an. Wenn Kinder zwischen 13 und 16 Jahren verreisen, spielt auch das Anbändeln schon eine Rolle oder das Aufschauen. Letzteres ist einfach nur süß, das Anbändeln kann einen alten Erwachsenen manchmal nerven, da braucht es schon viel Geduld und die Fähigkeit wegzuhören. Man muss sich dabei an seine eigene Jugend erinnern und wird schon wieder milde. Der Tag geht vorüber und irgendwann fahre ich mit Fussel nach Hause, die Brille ist auch dabei und redet wie immer viel und viel Quatsch, einfach ein lustiger Kerl und Fussel redet ehrlichstes und breitestes Pfälzisch, herrlich. Ich habe das schon lange nicht so in voller Konsequenz gehört. Wir kaufen Marshmellows und Hefe für Stockbrot. Und Höllen den Grill bei Fussel in Ramberg. Als wir wieder zur Hütte kommen warten alle schon Stöcke schnitzend, Tinti und der flotte Feger verkünsteln sich an ihren Stöcken, der flotte Feger sammelt für Schneider und The Boss Stöcke, die können das irgendwie nicht. Halt keine Naturmädels. Ulrich, Hustinettchenbärchen und Rapunzel schnitzen auch, sind aber auch mit sich selbst beschäftigt, was nicht immer so einfach ist. Bienchen hat auch einen Stock, die macht wirklich alle mit. Und dann macht die Brille Feuer, es klappt beim ersten Anzünden, The Gamer, der auch einen tollen Stock geschnitzt hat, legt genauso Holz nach wie der flotte Feger. Sie haben einen Heidenrespekt vor dem Feuer und sind da auch noch am Lernen.  Viel zu früh halten sie die Stöcke ins Feuer, die Marsmellows verbrennen, der Stockbrotteig, ein Hefeteig, den Schneider schnell vorbereitet hat, was kann dieses Mädchen eigentlich nicht?, verbrennt auch. Sie halten es nicht aus bis eine Glut da ist. Wir versuchen es nächste Woche nochmal. Wir sitzen am Lagerfeuer und erzählen, irgendwann gehen wir zu Bett, wohlwissend, das morgen ein arbeitsreicher Sonntag vor uns liegt. 

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Wir melden uns zurück aus dem digitalen Detox, hier ein paar Einblicke aus unseren letzten Tagen. Weitere Beschreibungen folgen. Danke euch!