Tag 2:
Ein bisschen müssen die Jungs sich ja an die Schulzeit gewöhnen und in
meinem Alter gibt es ja bekanntermaßen die senile Bettflucht.
Dementsprechend konnte ich alle Jungs früh wecken.
Glücklich und ausgeschlafen sah dann aber eigentlich nur ich aus. Das
Frühstück war dann aber anscheinend ok, 15/16jährige Jungs können
morgens schon einiges verdrücken. Nach dem aufräumen ging es dann dann
nach Möldareuth in das Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth. Hier hatten
wir ab 10:00 Uhr Führung und ein Zeitzeugen Gespräch. Little Berlin wie
das knapp 100 Einwohner Dorf auch genannt hat eine bewegte Zeit erleben
dürfen. Die Grenze verlief mitten durch das kleine Dorf und trennte
Familien über Jahrzehnte.
Little Berlin wurde es genannt, weil es nicht nur eine Zaunanlage gab,
sondern das komplette Dorf war mit einer 3,50 hohen Mauer durchzogen.
Ein Vortrag, ein Film, eine Führung und viele Geschichten aus der
damaligen Zeit später waren wir dann um 14:00 Uhr im wahrsten Sinne des
Wortes fertig.
Eigentlich sind die Jungs ja nicht um markige Worte verlegen. Ob es
unsere beiden Tormänner sind, der Kreisklassen Kicker, der kleine
Schweizer und der Junge mit der Perlenkette. Aber genau wie gestern
wurden sie ruhiger und hörten gespannt zu. Auch wenn sich manches
wiederholte, war die Wiederholung Bestätigung wie schlimm es eigentlich
war an der innerdeutschen Grenze zu leben.
Wir sind im Anschluss nach Hof gefahren. Es musste eingekauft werden,
damit wir was zu essen auf den Tisch bekommen. Der kleine Schweizer
meinte gestern noch, dass er noch nie ohne Süßigkeiten einen Supermarkt
verlassen hätte. Heute ging es zügig ohne große Fragen, da die Antworten
ja klar waren. Bei den Getränke ging es nur darum ob das Wasser Classic
oder Medium ist.
Wir sind noch gemütlich durch Hof geschlendert und letztendlich in einem
italienischen Eiscafe gelandet. Gut gemacht von den Jungs, sie wussten
das ich zu einem guten Café nicht nein sagen kann und so gab es
letztendlich lecker Eis für die Jungs und einen Mega leckeren Café für
mich. Sowas nennt man eine win win Situation.
Zurück in unserer Unterkunft war erstmal etwas relaxen abgesagt, bevor
es an die Zubereitung unseres Essen ging. Eigentlich hätte man es filmen
müssen. Wie bereiten man was vor und wie viel braucht man.
Jede wusste es besser und jeder mochte es anders und alle sind am
Kartoffelschäler gescheitert. Es war zu schön zuzusehen, allerdings war
ich der Depp der dann geschält hat.
Gemeinsam Essen, gemeinsam Aufräumen und dann die Spiele rausholen.
Irgendwann war dann Black Jack das Spiel des Abends. Unser Tormann aus
dem Nachbardorf hatte seinen Pokerkoffer dabei. Jetons verteilen und
spielen. Dann hies es alle gegen die Bank und wenn die Bank verliert
gibt’s morgen Süßigkeiten. Damit dürfte klar sein wer die Bank war.
Daher auch erst so spät der Bericht. Die Bank hat es genossen, jedem einzelnen Mitspieler langsam die Jetons abzuknöpfen.
Die Eltern kann ich beruhigen, es hat etwas gedauert und mancher hat
den Einsatz mit Arbeitseinsätzen erhöht aber letztendlich gibt’s keine
Süßigkeiten aber Café für mich und bisher nicht vergebene Aufgaben sind
verteilt.
Morgen geht es entlang der grünen Grenze bis nach Wolsburg um am Donnerstag Böckwitz zu besuchen.
Darüber berichte ich dann aber morgen und übermorgen.
Euch allen eine gute Nacht!
Auch dieses Jahr können sich unsere Herausforderer wieder 2 Wochen auf ihre individuellen Reisen begeben. Da es seit Jahren zu den festen Regeln gehört, dass die Handys zuhause bleiben, gibt es diesen Blog. Oben links findet man die einzelnen Herausforderungen, zu denen man sich separat die dazugehörigen Berichte anzeigen lassen kann. Viel Spaß beim Verfolgen der Erlebnisse!
Mittwoch, 28. August 2024
Tag 2 Freie Herausforderung grünes Band (innerdeutsche Grenze) und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung 1933 bis 1945
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